Stein, Sol: Stein on writing
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- Veröffentlicht: Dienstag, 27. Februar 2018 20:50
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Ich habe mir "Stein on Writing" angehört, als Audiobook. Geschrieben von Sol Stein, einem der ganz großen Schreiblehrer, selbst erfolgreicher Autor und Verleger.
Das Buch wird (auf englisch) von einem Christopher Lane gelesen. Obwohl er seine Sache sehr ordentlich macht (und sehr gut verständlich ist), verliert er als Sprecher gerade bei mir gegen die beiden letzten die ich gehört habe - das waren Andreas Fröhlich und Wil Wheaton. Das ist sicherlich unfair, aber zumindest Wheaton hat auch ein Sachbuch gelesen ("Information doesn't want to be free" von Cory Doctorow), und das war doch ein Klassenunterschied. Aber, wie gesagt: Schlecht gelesen ist das Buch nicht, aber es fehlt mir ein wenig von z.B. Wheatons Action in der Stimme.
Nun denn, zum Inhalt: Das Buch ist ein toller Schreibratgeber. Er ist allerdings ein wenig in die Jahre gekommen. Ich glaube, das Original ist von 1995 (da bin ich aber nicht sicher, bei Amazon finde ich ein Taschenbuch von 2000). In der Nationalbibliothek ist die Übersetzung von 1997, könnte also hinkommen. Sprich, das Buch ist über 2 Jahrzehnte alt. Fragen wie "Soll ich Scrivener nutzen?" beantwortet er also nicht.
Die Ratschläge, die er gibt, sind aber universell. Was mich ein wenig gestört hat ist der recht oberlehrerhafte Ton. Sicher hat Stein Ahnung, aber er schreibt auch an einigen Stellen Dinge, die ich nicht unterstützen würde. Die meisten Tipps würde ich aber 1:1 übernehmen, und mir geht es auch nicht darum, zuviel Kritik zu üben. Ich würde aber sagen (und ich vermute, Stein würde da sogar zustimmen): Man lese dieses Buch. Man bewundere die vielen Weisheiten. Und dann suche man sich die Dinge daraus, die einem selbst weiterhelfen.
Ich habe vorher schon einige Schreibratgeber gelesen und gehört - von Writing Excuses und den Schreibdilettanten zu den "beiden Klassikern": Frey, How to write a damn good novel, und King: On Writing. Ich würde das Buch in eine Reihe mit den beiden stellen. Man sollte sie alle drei lesen. King sollte man mit einer Portion Skepsis lesen (er ist natürlich der absolut erfolgreichste der drei Autoren, schlecht kann sein Rat also nicht sein, aber manche Dinge sehe ich nicht so absolut, wie Stephen King das tut), dann kann man Frey sehr, sehr viel glauben (auch, wenn er nur für diesen Schreibratgeber bekannt ist, seine sonstigen Bücher kennt niemand, den ich kenne) und dann ist Stein auch ein guter Hinweis.
Nur, falls noch jemand einen Schreibratgeber braucht - der hier ist gut.
Ach ja: Stein geht auch auf Themen ein, die explizit wichtig sind, wenn man Sachbücher statt Belletristik schreiben will.