Gone Home

Ich habe mir gestern nacht Gone Home (über Steam) gekauft, direkt heruntergeladen. Und durchgespielt.

Puh. Was sagt man zu so einem Spiel? Es ist natürlich schlichtweg anders, als alles, was ich bisher gespielt habe.

Es hat, wenn ich das richtig sehe (nicht nachgeforscht) so etwas wie die Halflife-Engine. Sprich, das "Look and Feel" erinnerte mich sehr daran. Aber das ist nicht der Punkt. Das Spiel ist kein Shooter, es gibt keine Waffen.

Die Story: Katie kommt nach einem Auslandsjahr nach Hause. Das Haus ist aber ohne Bewohner. Sie hat ihre beiden Eltern (Jan und Terry) und Sam, ihre Schwester - aber keiner von denen ist da.

Man läuft durch das Haus, findet lauter Notizen und Briefe, hört den Anrufbeantworter ab ... und stellt fest, dass ein paar Türen verschlossen sind. Nach und nach findet man aber die Lösung dieser Rätsel (die so schwer nicht sind). Und nach und nach fügen sich immer mehr Hinweise zu einer dichten Story zusammen. Sprich, man erlebt die Geschichte nach und nach, ohne dass man sie nachspielt.

Die Geschichte wird in Form von Tagebucheinträgen von Sam erzählt. Das ist so einer meiner einzigen echten Kritikpunkte: Es wird nicht klar, warum ich den nächsten Baustein des Tagebuches zu hören kriege, wenn ich einen Brief finde, der damit offenkundig gar nicht viel zu tun hat. Aber das ist echt ein Detail.

Nach und nach findet man dann einige Geheimnisse des Hauses heraus - die Eltern sind mit Sam dahingezogen, während man selbst nicht da war, und es wurde von einem Onkel vererbt. Und man findet einiges über die eigenen Eltern heraus.

Das Spiel hat ein klares Ziel: Es gibt einen Gegenstand, nach dem die Geschichte dann endet. Und es ist so aufgebaut, dass man bis dahin die Geschichte komplett gehört hat.

Mein Fazit: Die Atmosphäre ist großartig. Ein wenig Horror, viel Dramatik, ein wenig Tragik, einiges an Lovestory ... ganz viel, was eine gute Story ausmacht.

Ich hatte meinen Spaß, das Spiel fesselt.

Der zweite Wermuttropfen ist der Preis: Das Spiel kostete über Steam 20 Euro. Ich habe dann ... 2-3 Stunden daran gesessen. Das ist ok, wenn ich das mit einem Kinobesuch vergleiche, und es ist eine echt intensive Sache. Aber für ein Spiel, das doch eher experimentell angelegt ist, vielleicht doch einen Tacken zu viel.

Hmm. Eine erste Netzrecherche sagt, dass es das Spiel deutlich billiger gibt ... da war ich wohl schlichtweg nicht so schlau. Sei es drum: Das Spiel ist die 20 Euro durchaus wert, in dem Sinne, dass die Entwickler das Geld von mir dafür gerne haben dürfen. Ich kann aber verstehen, wenn dieser Preis andere Kunden eher abschreckt.

Dennoch: Daumen hoch. Echt eine intensive Spielerfahrung.