Star Trek: Deep Space Nine

Ich habe soeben endlich mal "Star Trek: Deep Space Nine" komplett durchgeschaut. Die meisten Folgen kannte ich noch, damals, aus den 90ern, als die Serie das erste Mal im Fernsehen lief. Und nach wie vor finde ich, dass das die beste der Star Trek-Serien ist.

Die beste SF-Serie ist es nicht. Da kommt im Zweifel immer Firefly vorher. Und es ist nichtmal die beste SF-Serie um eine Raumstation. Da ist noch Babylon 5 vor. Aber das, tatsächlich, auch nur knapp.

Aber: Deep Space Nine ist großartig. Und ich werde mal erläutern, warum ich die Serie so toll finde. Das wird ein reines Loblied mit wenig Kritik. Damit muss man leben, wenn man das hier liest.

Fangen wir mit dem offensichtlichsten an: Der Hauptperson. Das ist Commander/Captain Sisko, der Kommandant. Großartig gespielt von Avery Brooks.

Am Anfang der Serie ist es ein wenig gewollt, dass er sich von Captain Picard abhebt. Darum wird auch direkt in der ersten Staffel ein Konflikt aufgebaut (auf den aber nicht weiter eingegangen wird). Und auch in der ersten Q-Folge wird der Unterschied deutlich: Q sagt zu Sisko, Picard hätte ihn nie geschlagen. Sisko schlägt zu und erklärt, dass er nicht Picard ist.

Das ist auch der Unterschied zwischen den beiden Kommandanten: Wo Picard erst einmal die Diplomatie herausholt und im Zweifel auch zurücksteckt (ohne dabei schwach zu wirken), fällt Sisko die gandenlosen Urteile und ist auch bereit, zuerst zu schießen. Kompromisslos. Wie er einem Marquis-Überläufer mehr oder minder mit der ewigen Verdammnis droht, weil dieser ein paar Replikatoren geklaut hat, ist bemerkenswert. Beide Kommandanten haben auch genau die Position, die gebraucht wird.

Dann kommen wir zu meiner zweitliebsten Person: Das ist wohl klar - Quark. In DS9 wurden die Ferengi, in "The Next Generation" (TNG) anfangs noch als potenzielle Konkurrenz zur Förderation aufgebaut, endgülitg zu den absoluten Raffsäcken, deren Gesellschaft nur auf Geld ("Latinum") und Profit aufgebaut ist. Die Ferengi-Folgen mit den ewigen Zitaten der Erwerbsregeln gehören dann auch zu meinen Favoriten. Ebenso gefällt mir der "andere Ferengi" Rom gegen Ende immer besser, ebenso wie Nog, der erste Ferengi in der Sternenflotte.

Mir gefallen natürlich auch die anderen Personen: Kira, die für mich die Rolle eines "weiblichen Captain" deutlich besser einnimmt als Janeway in "Voyager" (zumindest in den ersten zwei Staffeln - später wird das auch besser), Dax (beide Inkarnationen) und die immer intensiver werdende Freundschaft zwischen Bashir und O'Brien. Auch der später dazukommende Worf hat mir schon in TNG gefallen. Kurzum, die Charaktere überzeugen. Odo wirkt anfangs manchmal ein wenig zu steif, auf Dauer gefällt der mir aber auch immer besser.

Die Hintergrundgeschichte mit Dominion, Gründern, Quadranten, Defiant ... ist großartig. Und sie ist eine absolut tolle, durchgehende Space-Opera, die typischen Freak-of-the-week-Folgen gibt es später immer weniger, fast alles gehört später zum größeren Rahmen.

Das Ende ist ein Ende, allerdings hatte ich immer ein wenig die Hoffnung, dass es irgendwann noch einmal fortgesetzt wird. Auch, weil ich gerne die Charaktere noch einmal wiedergesehen hätte.

Also: Daumen hoch für den besten Teil des Star-Trek-Franchises. Den vermutlich eh fast jeder kennt, der hier mitliest.