John Scalzi: Miniatures

John Scalzi ist großartig. Ich mag Redshirts, ich mag die Old Man's War-Reihe. Und auch hier zeigt er mal wieder, was er kann.

Miniatures ist allerdings eine Kurzgeschichtensammlung. Sehr kurze Geschichten, alles über 3000 Wörter ist verpönt. Das ist nicht viel.

Und Kurzgeschichtensammlungen in Deutschland zu verkaufen - nun ja. Ein Branchenkenner sagte mir mal: "Da kann man das Geld auch direkt verbrennen." Aber gut, Scalzi schreibt für den englischsprachigen Markt, und da sind nach wie vor jede Menge Science Fiction- und Fantasymagazine am Start, die tatsächlich wirklich Geld für eine (dann entsprechend gute) Kurzgeschichte auszahlen und auch Unmengen an Abonnenten haben.

Und natürlich ist nicht jede von den Geschichten (oder auch fikitiven Berichten, fikitven Interviews ...) gleich gut. Der letzte Part ist ein Gedicht, das komplett an mir vorbeigeht. Aber man muss ja nicht alles mögen, und wie Scalzi selbst im Vorwort schreibt: Wenn sie nicht gefallen - sie sind auch bald wieder vorbei.

Die meisten der Sachen haben mir aber gefallen. Ein Superhelden-Verleih-Service, eine Liste mit abstrusen Feiertagen, die Vorstellung, dass Scalzi und Wil Wheaton mal im Vorfeld von "Redshirts" eine Lesung veranstaltet haben, bei der sich jemand beschwerte, dass das Raumschiff teilweise von einem 13-jährigen gesteuert wird ... wunderschöne Dinge.

Ich habe einige Perlen entdeckt und an einigen Stellen wirklich gut gelacht. Ich finde, auch Kurzgeschichtensammlungen haben ihren Platz im Regal. Nun gut, bei mir nur im virtuellen auf dem Reader, aber dennoch.