Rogue One: A Star Wars Story

Rogue One: A Star Wars Story.

Keine Frage, das ist ein Film, den ich natürlich sehen muss. Die Frage, ob man ins Kino geht, stellt sich gar nicht. Ich werde nur alt, das heißt, die Frage war, wann - aber heute habe ich das dann endlich geschafft.

Dieser Film ist übrigens etwa Teil 3,9. Er spielt zwischen 3 und 4, aber deutlich näher an 4. Und mit "4" meine ich natürlich den ersten Star Wars-Film. Wer nun verwirrt ist, konsultiere bitte andere Quellen, das erkläre ich nun nicht.

Dieser Teil (über dem Weiterlesen) bleibt spoilerfrei: Ja. Der Film lohnt. Er hat ein paar Stellen, die mir nicht zu 100% gefallen haben - ich fand die Rebellion ein wenig zu uneins und mir einen Tacken zu dreckig. Aber ansonsten: Tolle Remineszensen, ohne dabei mit der Tür ins Haus zu fallen. Wer Star Wars was abgewinnen kann, hat den Film aber ja eh schon gesehen. Darum direkt die Frage: Sollen den auch Leute schauen, die Star Wars nicht mögen? Und da ist die Antwort: Nein.

Aber mal im Ernst: Wer mag kein Star Wars? Und wieso liest der auf meiner Seite mit? (Und nein, damit meine ich nicht, dass man Episode 1-3 lieben muss. Und klar sind 4-6 in die Jahre gekommen. Aber weniger als andere Filme). Aber genug spoilerfreies Erklären, meine Meinung für die, die den Film gesehen haben, kommt nun.

Also - dieser Teil der Rezension richtet sich nun wirklich an Leute, die den Film gesehen haben. Und spoilert sonst wie blöde und ist sicher auch unverständlich.

Fangen wir vorne an: Ungewohnt, ohne Laufschrift. Ja, die Laufschrift war in den 70ern mal cool. Heute ist sie nur noch Kult, aber sie gehört zu Star Wars. Und der Film ist ja (offenbar) ein "offizieller" Teil des Star Wars Universe (diesmal desselben von Disney) und damit hätte der auch eine haben sollen.

Wunderschön auch die Remineszensen in Nebensätzen: Captain Antilles (im EU war er explizit nicht mit Wedge verwandt... bleibt das so? Wird das noch wichtig? Vermutlich nicht.) Der Ausguck auf Yavin. Die beiden Verbrecher, die in Episode 4 in Mos Eisley sitzen. Hachja. Klar, ich habe auch in Episode 7 den Millenium Falcon geliebt. Das hier war ein wenig weniger Holzhammer, aber auch toll.

Es ist natürlich immer gut, wenn neue Filme neue Musik haben. Ich hätte mir hier dennoch ein, zweimal ein ganz klares "bekanntes" Star Wars-Thema gewünscht. Bei Vaders Auftritt (oder an einigen anderen Stellen) hätte man z.B. ruhig den klassischen Imperial March spielen können. Natürlich auch neue Sachen, und natürlich war das Grundthema in der Musik, aber ich fand, der hätte da hingehört.

Überflüssig fand ich Vaders ersten Auftritt. Das hatte für mich was von "da muss nochmal jemand zeigen, wo der Hammer hängt". Wozu, weiß ich nicht. Vaders Rolle kennt jeder, das einzige war halt "Ich hab nochmal jemandem gewürgt." Aber wozu?

Überhaupt fand ich den Charakter des Orson Krennic zu überzogen. Er hatte nicht das Fiese und Effiziente des Tarkin, er war machtgeil, aber davon eben einen Tacken zuviel, ohne viel Raffinesse. Und so viele Fehler hat er ja gar nicht gemacht, aus imperialer Sicht, er hat den Todesstern konstruiert. Der ja an sich auch wunderbar funktioniert. Klar, er hat dieses "Ups, da ist eine Einlassöffnung am Entlüftungsschacht (!)"-Flaw, aber gut, damit muss man wohl immer leben. Von daher fand ich ihn eher traurig. Klar, er war der Antagonist, und wie eigentlich alle Figuren im Film musste er natürlich am Ende dran glauben.

Und das ist auch im Übrigen ein tolles Fazit: Gerade, weil alle am Ende sterben, hat mir der Film gefallen. Und das mir, dem Liebhaber von Happy Ends. Nein, die müssen alle tot sein und tot bleiben, denn die Story geht ja weiter - mit anderen Charakteren, und wir wissen schon, wie.

Großartiger Kinoabend. Will mehr davon.