Cory Doctorow: Information doesn't want to be free
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- Veröffentlicht: Mittwoch, 15. Februar 2017 15:16
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Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt wirklich keine Ahnung, wer Cory Doctorow ist. Das ist ein wenig peinlich. Der Mann steckt (mit) hinter BoingBoing.net, der Mann hat den Campbell-Award gewonnen, und versprochen, ich werde mich nun bald auch auf seine Romane stürzen.
Wie bin ich dann drauf gekommen? Nun, es gab ein Humble Bundle. Mit ganz vielen Dingen drin, Spiele, Audiodateien und Büchern. Und eben einer Audiobook-Version dieses Buches, gelesen von Wil Wheaton.
Ganz kurz zu Wheaton: Ja, Wesley Crusher war einigermassen nervig. Der sollte eine Identifikationsfigur für jüngere Star Trek-Zuschauer sein, und das hat nur sehr bedingt funktioniert.
Aber Wil Wheaton als Mensch sollte man nicht mit dieser Rolle gleichsetzen. Abgesehen davon hat er auch in "Stand by me" mitgespielt, und er hat sich schon lange als Vollblut-Nerd geoutet, der in vielen Bereichen aktiv ist. So auch als Sprecher, und das Buch liest er großartig. Und nun zum Buch.
Im ersten Moment dachte ich, dem Titel nach, das klingt wie ein Buch für DRM. Das absolute Gegenteil ist der Fall.
Ich als Autor bringe nun Buchbeispiele, die Beispiele gelten aber auch für Filme, Musik und sonstige Medien.
Doctorow beleuchtet Hintergründe. Einmal technische Geschichten, dann Anekdoten, dann die Hintergründe.
Wie zum Beispiel das Gesetz, dass man einen Schutz nicht umgehen darf, dafür sorgt, dass nicht etwa der Inhalt geschützt wird, sondern das Verfahren, es zu schützen. Es ist nicht verboten, das Buch zu kopieren, es ist verboten, den Schutz zu brechen. Damit wird nicht der Inhalt geschützt, also die Leute, die das Buch geschaffen haben, oder auch die Leute, die mitgeholfen haben, das zu veredeln und Geld reinzustecken (der Verlag).
Dann kommt die Industrie ins Spiel: Wenn ich mich daran gewöhnt habe, bei einem Anbieter meine Hard-, Software und Inhalte zu kaufen, und dann die Inhalte auf meinem Gerät funktionieren, auf einem anderen aber nicht, finde ich das doof. Die Inhalte habe ich ja bezahlt. Und darum werde ich gezwungen, bei einem Anbieter zu bleiben ...
Ob Doctorow immer in jeder Hinsicht recht hat, mag ich nicht beurteilen. Aber das, was er sagt, hat Hand und Fuß. Natürlich führt für mich als Selfpublisher (und nur, weil ich nun einen Verlag gründe, ändert sich an der Tatsache ja gar nichts) kein Weg an Amazon vorbei.
Aber ich verspreche; Meine Dinge - was auch immer - wird es immer ohne DRM geben. Soweit ich darauf Einfluss habe.