The Painscreek Killings
- Details
- Veröffentlicht: Montag, 21. Oktober 2019 08:58
- Zugriffe: 3062
Als Fan von Spielen wie Gone Home, Tacoma oder Firewatch (und noch mehr davon ...) habe ich mir auch mal "The Painscreek Killings" angeschaut.
Das Spiel passt nicht ganz in die Kategorie. Während bei den genannten Spielen die paar Dinge, die man wirklich suchen muss, gut auffindbar sind, und man im Zweifel (den es eigentlich kaum gibt) recht genau weiß, was man sucht und bei der Suche im Web auch nicht zuviel Spoilert, ist das hier ein richtiges Detektiv-Spiel. Man macht alle Schubladen auf, man schaut auf den Boden, man durchsucht wirklich Gebäude.
Die Story spielt im Jahr 1999. Vor 5 Jahren ist hier ein Mord passiert, 1997 hat ein Detektiv versucht, Licht ins Dunkel zu bringen, in der Folgezeit verwaiste der Ort und ist nun eine Geisterstadt. 1999 fährt man selbst (als Journalistin) in den Ort und versucht sich selbst ein Bild zu machen.
Man findet Tagebücher mit interessanten Einträgen, Schlüssel und Codes, die einem weiterhelfen und weiterbringen. Nach und nach durchsucht man den gesamten Ort mehrfach und findet immer mehr Dinge, die auf ein - für mich - dann eher unerwartetes Finale hinsteuern.
Im Gegensatz zu den erwähnten Spielen, die ein wenig mehr in die Kategorie "Walking Simulator" fallen, kann es hier echt leicht passieren, dass man einen Hinweis oder Schlüssel übersieht. Dies führt dann dazu, dass man irgendwo nicht mehr weiterkommt. Da es nun auch mehrere Stränge gibt, denen man folgen kann und muss, weiss man auch nicht, was man als nächstes sucht (man hat noch 6 geschlossene Türen, wenn ich gezielt nach einer davon im Netz suche, finde ich natürlich den Lösungsweg, aber das spoilert vielleicht viel zu viel, da der Weg noch gar nicht so einfach erreichbar ist, und die Befriedigung kommt ja doch daher, dass man vieles selbst rausfindet. Und: Selbst mit einem Hinweis: "Da in dem Bereich gibt es ein Geheimfach" sind manche Stellen echt verflucht schwer zu finden. Das meiste ergibt sich aber doch recht logisch.
Die Atmosphäre ist großartig: Die Musik und die Stimmung im Ort, obwohl alles sonnig ist, zieht einen spätestens durch die Tagebucheinträge runter, man merkt, wie die Leute alle im Kopf zum Leben erweckt werden - und irgendwann merkt man, dass der Mord, wegen dem man hier ist, nun wahrlich nicht der einzige war ...
Dann kommen noch ein paar Elemente dazu, die dem Ganzen einen gewissen Gruselschauer geben, auch wenn ich davon gar nicht viel gesehen habe. Aber auch das spoilere ich nicht. Nur soviel: Das Ganze ist kein "Huch! Da ist ein Monster!"-Horrorspiel, da braucht man keine Angst vor zu haben. Oder ... nur sehr bedingt.
Alles in Allem: Wenn man an solchen Spielen Spaß hat und mit den kleinen erwähnten Mängeln leben kann, dann ist das Spiel auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Das Ende war auch für mich recht überraschend ... aber da sage ich nun nix mehr zu.
Ach ja: Das Spiel gibt es auf Steam. Leider nicht für Linux.