Jim Butcher: Brief Cases
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- Veröffentlicht: Sonntag, 17. Juni 2018 08:28
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Ich habe mir die aktuelle Kurzgeschichtensammlung von Jim Butcher vorgenommen, die im Dresden-Universum spielt, "Brief Cases". Und mein erster Kommentar ist: Großartig.
Ich werde im Folgenden nicht groß über die Handlung spoilern (höchstens einiges anteasern). Aber wer das Dresdenverse, und vor allem auch die letzten Romane, nicht kennt, sollte jetzt nicht weiterlesen, so er/sie denn vorhaben kann, das noch zu tun. (Was sich lohnt.) Dabei sollte man tatsächlich mit "Strom Front" (Sturmnacht) anfangen. Nur ganz kurz: Es geht um einen professionellen Zauberer ("Wizard") in Chicago, namens Harry Dresden, der auch unter dem Titel in den Gelben Seiten steht. Es hat also nichts mit der Stadt zu tun.
Die Geschichten sind alle sehr kurzweilig und unterhaltsam. Mein persönliches Highlight ist die letzte Geschichte, "Zoo Day". Diese ist auch exklusiv für "Brief Cases" geschrieben worden, die anderen wurden schon vorher veröffentlicht. In "Zoo Day" geht Harry mit Maggie und Mouse in den Zoo. Das Schöne ist, dass wir das nacheinander aus allen drei Perspektiven erzählt bekommen, und jeder erzählt eine ganz andere Geschichte, von der die anderen nicht alles mitbekommen.
Auch sehr schön: Butters erster Job als Ritter, ebenso wie die Episode, in der Harry als Geschworener vor Gericht zitiert wird.
Aber auch die anderen Stories sind schön. Die Bigfoot-Stories habe ich diesmal nicht gelesen - die kannte ich aber auch schon, die waren separat veröffentlicht. Und auch "Bombshells" kannte ich schon aus "Dangerous Women".
Man mag nun sagen, man gibt Geld (ca. 11 Euro) für ein Buch aus, das man ja zum Teil schon hat. Ich sehe das nicht so - ich kannte genug davon noch nicht, um den Preis für mich zu rechtfertigen, und ich bin blendend unterhalten worden.
Komisch war nur: Das Ebook wurde bei Kobo zweimal angeboten: Einmal für ca. 11 und einmal für ca. 17 Euro. Wieso zur Hölle sollte ich da das teurere Ebook kaufen? Weil das ein anderes Cover hat? Bitte. Das ist albern, da sollten sich die Worldwide-Publisher doch mal zusammensetzen und das schlauer lösen. Ich vermute, das eine war die englische, das andere die amerikanische Ausgabe.
Wer Spaß am Dresdenverse hat: Kaufen.