Firewatch

Ich habe soeben "Firewatch" durchgespielt.

Das Spiel ist von einem Entwicklerteam namens Campo Santo entwickelt worden. Mein erstes Vergleichsspiel wäre "Gone Home".

Beide Spiele zeichnet aus, dass sie eigentlich nur eine Geschichte erzählen und keinerlei Elemente haben, wo man etwas "schaffen" muss. Es gibt keine Action- oder Puzzlelemente. Man klickt sich einfach durch eine fortlaufende Geschichte.

Und diese ist in Firewatch durchaus spannend. 

Story: Henry, Ende 30, hat eine Frau namens Julia, die dement wird und deren Eltern schließlich beschliessen, dass sie besser bei ihnen wohnt. Henry weiss nicht mehr so richtig, was er machen soll, darum geht er zu Firewatch. Sein Job ist es, im Yellowstone-Nationalpark in tiefster Wildnis auf einem Turm zu sitzen und Feuer zu melden.

Sein einziger menschlicher Kontakt ist Deliah, mit der er nur über das Funkgerät kommunizieren kann. Das Spiel spielt 1988, sprich, Handy oder gar Internet sind noch totale Fremdwörter.

Nun geht man mit Henry auf Reise in seinem Parkareal: Direkt zu Beginn des Spiels macht jemand Feuerwerk im Park, was natürlich wegen der Brandgefahr gar nicht geht. Nach und nach offenbart sich die Geschichte um mehrere Personen, die früher und derzeit hier im Park sind - und jetzt höre ich auf, sonst spoilere ich noch mehr.

Es gibt in dem Spiel keine Stelle, bei der man sterben kann (ich habe jedenfalls keine gefunden) oder in eine wirklich ausweglose Situation gelangt. An ein, zwei Stellen habe ich rumgerätselt (sprich, ich bin wie blöde rumgelaufen) wo es weitergehen könnte.

Die Handlung des Spiels ist weitgehend linear, in den Gesprächen mit Deliah hat man aber mehrere Möglichkeiten. Ich habe das Spiel nur einmal gespielt, darum weiss ich nicht, welche Auswirkungen das eigene Handeln hat.

Die Perspektive ist (noch ein Vergleich mit "Gone Home") die typische Ego-Shooter-Perspektive. Außer einem selbst sieht man im Spiel quasi keine anderen Personen (nun ja, aus der Ferne, aber nicht wirklich).

Für 20 Euro bekommt man bei Steam einige Stunden netter Unterhaltung, wenn man eben akzeptiert, dass das kein Shooter oder Puzzler ist und man auch keine Geschicklichkeits-Übungen bestehen muss. Es ist ein reines Druchklicken - aber mit schöner, atmosphärischer Story. Und spannend ist es allemal.