Brandon Sanderson: Tress of the emerald sea

Ich habe mal wieder ein Buch gelesen: "Tress of the emerald sea".  Das erste von den vier "geheimen Projekten" von Brandon Sanderson, die er im erfolgreichsten Kickstarter aller Zeiten (Stand: März 2023) vermarktet hat.

Warnung: Ich werde nicht komplett spoilerfrei bleiben können, aber ich werde mich natürlich gerade mit dem Ende zurückhalten. Ich werde dabei auf einige von den Dingen zurückkommen, die in Sandersons Welt, dem Cosmere, wichtig sind. Wer das nicht kennt, wird vermutlich damit auch nicht viel anfangen können. Zum Einstieg in das Cosmere empfehle ich Tress übrigens explizit nicht. Man versteht das Buch allerdings sicher sehr weitgehend dennoch. Ich empfehle als Einstieg in das Cosmere Warbreaker (auf deutsch: Sturmklänge).

Ach ja, wie immer: Ich habs auf englisch gelesen. Ob alle Begriffe von mir richtig übersetzt wurden, weiß ich nicht. Ebensowenig, wie gut eine etwaige Übersetzung ist.

Zunächst: Das Buch spielt im Cosmere, auf einer Welt, die wir bisher noch nicht kennen, Lumor. Das Besondere an dieser Welt (und quasi das Magiesystem dieser Welt) ist, dass die Meere nicht aus Wasser, sondern aus Sporen bestehen, die beim Kontakt mit Wasser eben sprießen und dabei verschiedene Dinge tun, die mehr oder weniger erwünscht sind. Je nach dem, was man für Sporen hat, passieren eben verschiedene Ding, das hängt eben von der Farbe der Sporen ab - die in verschiedenen Ozeanen zusammengefasst sind. Ozeane aus der Crimson Sea reagieren eben anders als die aus der Emerald Sea.

Die Hauptperson ist Tress, die auszieht, um ihren Freund Charlie zu retten, der von der bösen Zauberin ("Sorceress") gefangen gehalten wird. Dazu gerät sie auf ein Piratenschiff.

Als Cosmere-Leser mochte ich, dass eine der Personen, die Tress auf dem Piratenschiff trifft, Hoid ist. Und Hoid ist auch der Erzähler der Geschichte. Die Schreibart ist teilweise also "3. Person allwissend", da Hoid ja schon weiß, wie die Geschichte ausgeht. Die Geschichte wirkt also so, als würde Hoid uns ein Mörchen vorlesen, in dem er selbst vorkommt.

Wer nicht weiß, wer Hoid ist: Hoid ist die einzige Person, die quasi in jedem Cosmere-Roman vorkommt, da er zwischen den Welten wechseln kann. In den ersten Romanen hatte er meist eine kurze Zwischenszene, in denen er die Hauptpersonen des Romans "auf den richtigen Weg bringt". Im Stormlight Archive ist seine Rolle als "Wit" schon deutlich ausgebauter.

Hier ist er nun Erzähler und handelnde Person. Und das bringt einige interessante Aspekte mit sich. Er ist allerdings von besagter Zauberin verflucht, und von daher nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, es wird also nur angedeutet, was Hoid wirklich kann. Und wie immer: Tress hat ganz klar die Hauptrolle, denen stiehlt Hoid auch sonst nie die Show.

Ich war von dem Buch wirklich hingerissen. Weite Teile habe ich mir vorlesen lassen - Michael Kramer heißt der Vorleser, und der kann das wirklich gut. Ich kann hier also nur meine wärmste Empfehlung ausgeben - wenn man auf "moderne Arten von Märchen" steht.