Mike Krzywik-Groß, Ralf Kurtsiefer: Die Heldformel

Dieses Buch (erhältlich für 14,90 Euro z.B. hier bei Amazon) beinhaltet eine CD mit der großartigen Musik von Ralf Kurtsiefer. Da man alleine für diese locker 15 Euro zahlen kann (Ralfs Musik taugt immer für die Untermalung von Rollenspielrunden und gerade in diesem Fall auch hervorragend als Schreibmusik) kann das Buch an sich also schon kein Fehlgriff sein.

Aber gehen wir mal auf den Inhalt ein. Der kann also einfach nur einen Mehrwert bieten. Und tut er das?

Für mich lautet die Antwort klar: Ja. Das Buch beschäftigt sich, wie der Name schon suggeriert, mit der Heldenreise. Wer sie nicht kennt: Der amerikanische Autor Joseph Campbell schuf diesen Begriff, das Ganze findet sich auch schon als "Monomythos" bei Joyce (und ja, das habe ich von Wikipedia). Die Idee ist, dass viele klassische Heldengeschichten (bis zu modernen solchen wie Star Wars) einen Grundaufbau haben, der erläutert wird. Da ich da nun aber nicht alles wiederholen will, hier ist der Wikipedia-Artikel dazu.

Die Heldenreise kenne ich natürlich, als jemand, der sich mittlweile nebenberuflich mit dem Schreiben beschäftigt. Von daher ist mir der Begriff und der Aufbau auch nicht neu. Interessanterweise kommt übrigens der Cast meines Lieblings-Schreibpodcasts Writing Excuses damit nicht so ganz klar, sondern beschäftigt sich lieber mit anderen Schemata. Sei es drum: Die Heldenreise ist ein Klassiker.

Und hier wird sie umgesetzt. Zum einen als Sachbuch mit Erläuterungen, zum anderen in einer schönen Geschichte. Ich könnte nun anfangen an der ein wenig herumzukritteln (so frage ich mich, wieso in einer offenbar Rom-artigen Phantasiewelt unbedingt rote Sterne und eine Marxismus-Kneipe auftauchen müssen. Und ich bin grundsätzlich nun wirklich politisch nicht so ganz weit weg von einigen von den Marxismus-Idealen, fand das aber dann doch überflüssig.)

Aber darüber kann man hinwegsehen, denn die Geschichte ist schön. Der Aufbau ist natürlich klar, da man vorher schon weiss, welcher Teil als nächster kommen muss (denn man kennt ja schließlich die Heldenreise), aber das macht nichts, da die Autoren hier immer wieder einige überraschende Lösungen präsentieren. Sie ist gut zu lesen und zusammen mit den folgenden Ausführungen zur Heldenreise bin ich schlichtweg auf einige Ideen zu meinem aktuellen Roman (gerade schreibe ich an "Bernsteinkugeln" - bzw. überarbeite das) gekommen.

Und ein Buch, dass insofern den Mehrwert hat, mich konkret auf Ideen zu bringen, ist immer gut.

Also: Daumen hoch. Das Ganze ist die 15 Euro (oder 14,90 Euro) locker wert.

Die Heldformel, Edition Derachenfliege, www.periplantea.com