Everybody's gone to the Rapture

So, und noch einen "Walking Simulator" habe ich abgeschlossen: "Everybody's gone to the Rapture". Von denselben Entwicklern ("The Chinese Room") wie "Dear Esther", den ich zwar atmosphärisch total toll, aber mit dessen Story ich einige Schwierigkeiten hatte.

Und auch hier bleiben ein paar Fragen offen. Aber längst nicht so viele wie bei "Dear Esther". Wir starten das Spiel in einem Ort, irgendwo, wo es auch ein Observatorium gibt. Es gibt merkwürdige Lichtkugeln, die uns kometenhaft von einer Stelle zur anderen führen - wir können aber auch einfach so herumlaufen.

Und dabei erleben wir mit, was alles im Ort passiert ist. Wir kriegen mit, wer mit wem eine Affaire hatte, wer mit wem verheiratet ist, und vor allem natürlich, was passiert ist. Denn: Der Ort ist entvölkert. Die Leute sind alle nicht mehr da. Wir finden nur Telefone, die beim Anklicken Gespräche zwischen einzelnen Personen erzählen, ebenso wie Funkgeräte (die sonst eine Zahlenreihe aufsagen, natürlich hab ich die brav mitgeschrieben, brauche die aber IMHO nicht) und dann Lichtkugeln, die herumschweben, und die beim Anwählen einen Teil der Geschichte erzählen. Und manchmal erzählen die Lichteffekte eine Geschichte einfach so.

Genau bei dem Anwählen hatte ich das erste Problem: Es gibt keine Anleitung, und gerade das hat für mich am Anfang gar nicht funktioniert. Unter den "Einstellungen" habe ich dann einen groben Hinweis gefunden, wie das Ganze geht. Man muss mit der rechten Maustaste klicken und dann hin- und herwählen, als "suche man eine Frequenz". Super. Die erste Kugel hab ich genau darum erstmal liegenlassen, da ich trotz mehrer Versuche nicht hinbekommen hatte, das zu tun.

Dann kann man außerdem nicht abspeichern. Es gibt aber "Auto-Savepoints". Wenn man ins Bett will (oder muss, weil einem einfach die Augen zufallen), kann man entweder so weiterspielen, dass man den nächsten Savepunkt findet, und dann aufhört, oder man akzeptiert halt, dass vielleicht eine halbe Stunde Spielzeit für die Katz' ist. Was das soll, weiß ich nicht.

Ferner gibt es eine Taste, mit der man "Joggen" kann. Das dauert aber einige Zeit, bis das wirklich losgeht, bis dahin haben die meisten diese Taste schon lange wieder losgelassen. ("Bringt ja eh nix.") Die Spielzeit verlängert sich dadurch erheblich, ohne, dass das wirklich zur Stimmung beiträgt.

Die Kritikpunkte haben mir den Spielspaß doch ein wenig verleidet, aber die Atmosphäre und die wirklich gelungene Story machen einiges wieder wett. Das war definitv keine schlechte Investition und ich bereue auch die Zeit nicht, die ich reingesteckt habe.

Nur hätte dieses Spiel mit nur wenig Aufwand doch erheblich besser werden können. Nun ja, ist mosern auf hohem Niveau.

Viel Spaß beim Ausprobieren! Das Spiel gibt es bei Steam.