Peter V. Brett: The Demon Cycle

Ich habe es vollbracht: Der letzte Band "The Core" des "Demon Cycle", Peter V. Bretts Fünfteiler über eine Welt voller Dämonen und Helden, die sich ihnen entgegenstellen, wurde durchgelesen.

Und ja, das Ganze lohnt sich.

Worum geht es? Anfangs ist es eine eher statisch erscheinende Welt: Nachts manifestieren sich Dämonen, die Leute angreifen und töten, die draußen herumlaufen - oder in Gebäuden, die nicht durch sogeannte "Wards" geschützt sind (Sprich, Zauberzeichen). Es gibt eine eigene Gruppe von ausgebildeten Leuten ("Warder"), die nur dazu da sind, die Wards zu erneuern und neue Gebäude damit auszustatten.

In dieser Welt wachsen nun verschiedene Personen zu Helden heran: Arlen Bales, der sich irgendwann selbst mit Wards tätowiert und der "Warded Man" (oder "Painted Man") wird und dadurch unglaublich mächtig wird, Jardir Ahmann, der Arlen (eigentlich seinem Freund) irgendwann einige mystische Artefakte abnimmt und der größte Speerkrieger und Anführer seines Volkes wird, seine Frau Inevera, die mit Hilfe von Intrigen unglaublich mächtig wird und diverse weitere Personen - die Kräuterfrau Leesha, der Jongleur und Musiker Rojer ...

Die ersten drei Bände fokussieren ziemlich deutlich auf das Leben je eines der Helden (im ersten Band Arlen, im zweiten Jardir, im dritten Inevera), dann wird es im vierten sehr, sehr poliitisch (Jardir ist verschwunden, die Frage ist, wer nun regiert ...) und die Anzahl an Nebencharakteren wächst. Spätestens da wird Brett, glaube ich, ein wenig vom Game of Thrones-Fieber erfasst und bastelt an weit umspannenden Verschwörungen und Unmengen an Subplots.

Das wäre auch tatsächlich mein einziger Kritikpunkt: Ich habe ein wenig den Überblick verloren. Das liegt aber auch daran, dass die Bände halt irgendwann im Laufe der Jahre rausgekommen sind und ich nicht immer alles nochmal gelesen habe, bevor der nächste Band rauskam. Ja, ich habe mich tatsächlich beim Lesen von "The Core" gefragt, wer jetzt nochmal Elissa oder Ragen oder Ashia war. Das Problem tritt, denke ich, nicht auf, wenn man die Bände einfach hintereinander wegliest - und natürlich gibt es auch ein Wiki. Ebenso geht es mir mit den Krasianischen Begriffen - Dama, Dama'ting, Nie'Dama'tint, Damaji'ting ... Das wird alles erklärt, aber irgendwann, wenn man Band 5 anfängt und 1-4 nur noch so grob im Hinterkopf hat, weiss man manchmal nicht mehr, was genau was ist. Aber man kommt meistens auch so gut klar, und die Story erschließt sich auch so.

Der vierte Band war für mich ein wenig zuviel "reine Politik" - die Haupthandlung, die zur finalen Konfrontation führt, wurde mir da zu wenig vorangetrieben. Das ist in "The Core" anders. Und ich will gar nicht sagen, dass der Band für den vierten ("The Skull Throne") entschädigt, denn dafür muss man nicht entschädigt werden, der Band ist an sich großartig genug, ich fand ihn eben nur nicht so packend wie die ersten drei.

The Core ist jedenfalls ein würdiger Abschluss. Und ja, damit ist die Handlung dann auch durch. Ja, da kann man noch was hinterherschieben - aber nicht für diese Story, die ist zuende.

Wärmste Empfehlung für alle, die Fantasy mögen.