Ausschreibung: MG-Geschichten

Hallo ihr MGler,

(solltest Du nicht wissen, was das ist, schau einfach hier: Morgengrauen. Sonst gehe ich davon aus, dass alle, die hier landen, wissen, warum sie hier sind.)

Sinn und Zweck

Ich möchte also eine (Kurz-)geschichtensammlung von kleinen Dingen aus dem MG veröffentlichen.

Dies soll euch die Möglichkeit geben, eure eigenen Geschichten veröffentlicht zu haben (1) sowie ein wenig Aufmerksamkeit auf der MG lenken (2). Und natürlich möchten wir alle damit Geld verdienen (3). Und zuletzt möchte ich als Verleger üben, Sachen von anderen zu veröffentlichen und diese Kooperation vertiefen (4).

Das letzte Ziel (4) ist meines, das muss euch nicht betreffen (wobei, wenn ich da Mist baue, bin ich für Feedback dankbar). Das Ziel (1) erreichen wir so sicher. Das Ziel (2) ist sicher nicht automatisch erfüllt, aber vielleicht schaffen wir das so ein wenig.

Geld? Dafür gibts Geld?

Und damit kommen wir zu Ziel (3): Um das direkt zu sagen: Das können wir vergessen. Oliver Hoffmann, voriger Chef von Feder und Schwert, sagte mal zu der Kurzgeschichtensammlung "Eis & Dampf" aus seinem Verlag: "Die konnte ich machen, weil ich das über den Kickstarter finanziert habe. Wenn ich das selbst gemacht hätte, hätte ich das Geld auch verbrennen können."

Deutsche kaufen keine Kurzgeschichtensammlungen, damit sind wir anders drauf als in den USA. Da gibt es tatsächlich Autoren, die in Magazinen pro Wort bis zu 10 cent für eine Kurzgeschichte kriegen. Es gibt, glaube ich, in Deutschland kein einziges Magazin, das auch nur annähernd in dem Bereich arbeitet.

Sprich, Millionäre werden wir damit vermutlich nicht, alles andere wäre wirklich sehr überraschend.

Der Böse Drache Verlag ist aber kein Druckkostenzuschussverlag oder Ähnlicher Blödsinn. Beim Böser Drache Verlag kriegen die Autoren Geld und müssen keins mitbringen. Es gibt nur leider nicht so viel wie bei anderen Verlagen.

Aber dennoch stellt sich nun die Frage: Wie wird einkommendes Geld aufgeteilt? Und was kriegt der/die einzelne MitarbeiterIn? Ich habe mir dazu ein Punktemodell ausgedacht.

Ich arbeite mit der Textlänge in Anzahl Wörter, da ich Schreiben mit amerikanischen Podcasts trainiert habe, und die in Wörtern denken. Deutsche denken - tatatata! - in "Normseiten", die widerum auf Zeichen beruhen. So denke ich leider nicht.

Ein Punkt entspricht zunächst einmal 1000 geschriebenen Wörtern (gerundet). Wer eine Kurzgeschichte mit 2500 Wörtern einreicht und angenommen wird, kriegt 3 Punkte, wer eine mit 7300 Wörtern einreicht, kriegt 7 Punkte.

Wer eine eingereichte Kurzgeschichte liest und bearbeitet, bekommt ein Fünftel der Punkte dazu (bzw. für je 5000 Wörter in der anderen Geschichte einen Punkt). Auch, wenn ihr also nur eine Kurzgeschichte einreicht, könnt ihr mit dem Bearbeiten einer Novelle noch einmal ordentlich Punkte dazubekommen.

Das Titelbild ist pauschal 20 Punkte wert. Ferner nehme ich mir die Freiheit, nachher nochmal 30 Punkte für die Verlagsarbeit rauszuziehen (Formatierung und Co) und für je 4000 Wörter nochmal einen Punkt für das Endlektorat.

Die Punkte werden aufaddiert, das Ergebnis nennen wir Hauptnenner. Die eigenen Punkte nennen wir Zaehler. Dann wird der Gewinn des Buches mit dem Faktor Zaehler/Hauptnenner multipliziert, und ihr erhaltet euren Anteil am Gewinn.

Achtung: Es geht hier um den Gewinn, nicht wie sonst in der Branche üblich um den Coverpreis. Sprich, wenn das Buch für 6 Euro verkauft wird (als Ebook), und der Verlag davon dann 70% bekommt (üblicher Satz z.B. bei Amazon), dann ist der Gewinnn 6*0.7=4,20 Euro. Die werden dann als Gewinn verbucht. Wenn dein Bruch dann 23/145 beträgt, bekomst du also 4,2*23/145=0.66 Euro für ein Buch. Wenn der Verlag sich entschliesst, das Buch drucken zu lassen, ist der Satz noch drastisch geringer, auch wenn der Verkaufspreis deutlich höher ist (mehr dazu dann unten).

Das nachzuhalten wird schwierig und kleinteilig, darum wird der Verlag zu Beginn einfach mal pauschal 300 Euro an alle ausschütten. Der sogenannte Vorschuss. Der wird direkt genauso mit den Punkten verrechnet. Wenn du also ein Zehntel der Punkte hast, kriegst Du erstmal 30 Euro pauschal. Und wenn wir ehrlich sind: Es ist überhaupt nicht unwahrscheinlich, dass das alles ist, was du jemals siehst. Erfahrungsgemäß. Denn natürlich wird der Gewinn mit den 300 Euro verrechnet. Sprich: Erst, wenn 300 Euro an Gewinn für das Buch überschritten sind, gibt es eine neue Auszahlung. Und mich würde echt freuen, wenn wir dahinkommen würden.

Da das frustrierend sein kann, möchte ich euch so noch eine weitere Möglichkeit geben, Geld zu verdienen: Ihr verkauft die Bücher oder Ebooks selbst. Ihr tretet als Buchhändler in Erscheinung. Dafür bekommt ihr vom Verlag einen Rabatt von 30% auf Ebooks bzw. 40% auf gedruckte Bücher eingeräumt (das, was auch Amazon oder sonstwer sonst bekommt - der Rest von uns Autoren macht also keinen Verlust!). Nein, keine Sorge, ihr sollt keinen Riesenvorrat an Büchern kaufen - eher nur das, was ihr auch verkaufen könnt. Wie ihr das macht, bleibt euch überlassen.

Wenn ihr nun ein Ebook mit einem Ladenpreis von 6 Euro verkauft, bekommt ihr das Geld und führt 70% an den Verlag ab. Bei gedruckten Büchern nur 60%. (Wobei wir da verhandeln müssen, wie viele ihr im Voraus bekommt ...)

(Edit: in rot) Natürlich kriegt jeder Beteiligte ein Belegexemplar ohne weitere Kosten.

Inhaltliches und Vorgaben

Wenn ihr nun sagt "Geld ist egal" oder "Das klingt prima!" kommen wir nun zu Eurem Hauptanliegen: Was sollt ihr eigentlich schreiben?

Wir wollen Geschichten lesen, die im Morgengrauen spielen. Allerdings sollten diese Geschichten innerweltlich geschrieben sein. Ihr dürft natürlich gerne Anspielungen auf Eigenarten des typischen Spielverhaltens machen ("Ein Chaot und ein Kleriker gehen zusammen die Schreckensspitze leeren ..."), aber keine "ausserweltlichen Spezifika", wie Ebenenkommunikation oder Skripte.

Ferner müssen wir das Urheberrecht beachten. Moulokin im Spiel zu finden mag für euch simpel sein, aber ausserhalb des MGs nimmt man nicht wahr, dass es das gibt. Moulokin ist nur leider nicht aus dem MG (originär), sondern ebenso wie die Slanderscree aus einem Roman von Alan Dean Foster. Und auch, wenn ich denke, dass ein einzelner (offenbar auch nicht geschützter) Name kein Riesenproblem ist, sollte man das doch vermeiden. Sprich, solche Dinge checkt ihr am besten selbst vorher ab. (Nur mal so: Port Vain ist kein Problem. Das hat Miril nach Portwein benannt.)

Was nicht so richtig gut rüberkommt, sind Insider, gerade solche, die mit Spielern und/oder Magiern zu tun haben. Die Existenz von Magiern kann auch gerne als ,,graue Emminenz'' im Hintergrund erwähnt werden, aber sollte eben keine Elemente von Bugs oder Programmierung enthalten.

Gibt es das nur als Ebook oder auch gedruckt?

Ich denke, es kann sich lohnen, von dem Buch auch eine (tatsächlich eher kleine) Auflage drucken zu lassen. Dabei ist aber folgendes zu beachten: Die Gewinnmarge bei denen ist trotz echt höherem Endkundenpreis deutlich geringer. Von einem 10-Euro-Buch bleiben dem Verlag bei einem Verkauf über Amazon 4,50 Euro, und dafür muss das Buch noch gedruckt werden und zu Amazon geschickt werden. Wenn der Druck nun 2 Euro kostet und der Versand nochmal 1,20 Euro ... ihr versteht, denke ich.

Wenn ihr das Buch nun für einen Rabatt von 4 Euro verkauft, stehen wir alle immer noch besser da als bei einem Verkauf über Amazon - von daher spricht nichts dagegen, das so zu tun. Wie gesagt: Reich werden wir damit wohl leider dennoch nicht.

(Edit; neu in rot) Zeitplan

Ich plane in etwa die folgenden Schritte:

Ich warte bis zum Mitte Januar 2019 auf Einsendungen und gebe bis Ende Januar bescheid, welche Geschichten angenommen wurden (wenn die früher eingereicht werden, auch gerne früher).

Dann überarbeiten wir gemeinsam bis Ende März die Geschichten (gegenseitiges Beta-Lesen).

Danach hoffe ich, bis Mitte Mai das Lektorat und die Veröffentlichung durch zu haben.

So, ihr habt genug gelsen. Ihr habt nun keine Entschuldigugen mehr, also geht schreiben!